Glasbearbeitung / Bearbeitungsmöglichkeiten

Durch einen modernen Maschinenpark und ein
gleichermaßen qualifiziertes wie erfahrenes Team
bietet Wöhr praktisch alle Möglichkeiten für die
optische und technische Glasbearbeitung.
Kundenspezifische Glasfronten entstehen mittels
Zuschneiden, Bohren und Schleifen der Gläser.
Durch zusätzliche funktionale Eigenschaften
können die unterschiedlichsten Grundgläser zusätzlich veredelt werden. Das Wunschlayout entsteht mittels organischen Siebdrucks
(Digitaldruck auf Anfrage wegen zu prüfender Langzeitbeständigkeit) (Digitaldruck und keramischer Druck auf Anfrage). Der Bearbeitung kann abschließend ein Prozess des Laminierens oder optischen Bondens der verschiedenen Ebenen nachgelagert werden.

Oberfläche

Zur Auswahl stehen Gläser mit verschiedenen Oberflächen-Beschaffenheiten. Beispielsweise ermöglicht die Wahl eines chemisch mikrogeätzten Glases Vorteile

  • durch eine insgesamt bessere Ergonomie,
  • bezüglich seiner Haptik bei Touchscreensystemen und
  • durch bessere Eigenschaften für Fingerprint-Effekte.

 

Mehr Informationen über die verschiedenen Oberflächen finden Sie unter
verfügbare Gläser/ Glasmaterialien

 

Formgebende Verfahren

Moderne CNC-Technologien bringen das Glas in die richtige Form durch Schneiden, bohren und schleifen.
Je nach Anwendung werden die Schnittkanten und Durchbrüche gesäumt und geschliffen und mit der
gewünschten Kantenbearbeitung veredelt.

Zuschneiden

Zuschnitte per Ritzen 3700 x 2600 mm oder Wasserstrahlschneiden sind bis zu einem max.
Format 2.500 x 1.395 x 200 mm (L x B x H) möglich, Freiformen sowie 90° Winkel realisierbar (5-Achs-Technologie) Die erzielbaren Schnittqualitäten reichen von 1 – 5, also von Produktionsschnitt bis Feinstschnitt, wobei fünf Feinstschnitt entspricht.

Schleifen

Kantenbearbeitung/ Formgebung mit einer CNC-Schleifmaschine bis zum max. Format von 1600 x 2800 mm.

Bohren/ Rundschleifen

Im Bearbeitungscenter für Glas können Löcher ab 3 mm Durchmesser in Glasstärken von 2 bis 30 mm
realisiert werden. Die Schnittkanten können daran anschließend veredelt werden. Für Sonderausbrüche
bzw. projektabhängig wird modernste Wasserstrahltechnologie eingesetzt.

Vorspannen

Glas ist ein eher sprödes Material. Mittels Veredelungsprozess (Vorspannung) kann die Glasoberfläche jedoch positiv beeinflusst werden und dadurch höheren Belastungen standhalten, wie beispielsweise hohen Temperaturunterschieden. Durch die Vorspannung erhält das Glas auch eine höhere Stoß- und Schlagfestigkeit. Vorspannen wird durch chemisches oder thermisches Härten realisiert.

 

 

Chemisches Härten

 

Thermisches Härten

 

Siebdruck

Kundenspezifische Farben und Formen erhält das Produkt durch ein hochwertiges Siebdruck-Verfahren. Dabei sind ein- oder mehrfarbige Ausführungen ebenso möglich, wie kleine und große Stückzahlen. Um Abriebprobleme zu vermeiden und eine gefällige Tiefenwirkung zu erzielen, erfolgt der Druck üblicherweise frontseitig lesbar auf die Rückseite der Glasscheibe. Prinzipiell kann jede Scheibe bedruckt werden. Je nach Anwendungsbereich kann es allerdings empfehlenswert sein, Haftungsversuche durchzuführen.

 

Technische Details und mögliche Ausführungsvarianten:

 

  • Max. bedruckbare Fläche: 1.000 x 700 mm; Sonderformate auf Anfrage
  • Druck bis an den Rand der Scheibe möglich
  • Min. Linienbreite: 0,3 mm
  • Farbgebung: vorzugsweise nach RAL-Farben, weitere Farbsysteme wie Pantone, HKS, NCS, Farbmuster des Kunden sowie Keramikfarben auf Anfrage (Farben Digitaldruck: angelegt in CMYK, sowie Referenzmuster zum Abgleichen)
  • Optische Dichte: gemäß Spezifikation bis D = 3,5 bis 4
  • Drucktoleranzen: Konturenschärfe/ Randunschärfe: ± 0,15 mm
  • Toleranzen innerhalb eines formgebenden Drucks gemäß den Allgemeinen Toleranzen DIN ISO 2768-1 fein:
    < 120 mm: ± 0,15 mm
    ≥ 120 mm < 400 mm: ± 0,2 mm
    ≥ 400 mm: ± 0,3 mm
  • Toleranzen zwischen formgebenden Drucken (Versatz zu 2., 3., usw. Farbe):
    < 400 mm ±0,3 mm
    ≥ 400 mm ± 0,5 mm
  • Oberflächenfehler:

 

normale optische Anforderungen Klasse 1

erhöhte optische Anforderungen Klasse 2

Max. Größe (mm²)

0,25

0,16

Bei schwachem Farbkontrast (max. Größe mm²)

0,4

0,25

Max. Anzahl/ dm²

2

1

Mindestabstand (mm)

50

80

 

Laminieren

Laminiert wird in eigens dafür konzipierten Reinräumen. Das stellt sicher, dass die mit dem Kunden vereinbarten Qualitätsrichtlinien und -standards stets erfüllt werden.

 

Technische Details und mögliche Ausführungsvarianten:

 

  • PCAP Touchscreens 
  • resistive Touchsensoren
  • Verbundgläser
  • Sicherheitsglas
  • Glas auf Glas
  • Glas auf Sensorfolie oder auf Glassensor
  • Folie auf Glas
  • Glas auf Metall oder Kunststoff
  • PMMA/Acryl auf PMMA/Acryl
  • Touch auf PMMA/Acryl
  • u.v.a.m.

 

Vorteile, die mit einer Laminierung erreicht werden können:

 

  • Verstärkter UV Schutz und Schutz gegen Vergilbung mit Hilfe einer UV-Schutz Folie
  • Abschirmung von Strahlung (EMV) durch Einsatz einer leitenden Folie
  • Erhöhter Schutz vor Vandalismus
  • Splitter-Schutz bei Bruch des Glases
  • Reduzierung der Reflexion durch mikrogeätztes Glases oder Folie
  • Herstellung von Stufenglas

     

Verklebung / Optical Bonding

Bei diesem Verfahren werden – unter Reinraumbedingungen – Touchscreens und Glasscheiben (siehe auch "Optical Bonding 1") sowie auch Displays ("Optical Bonding 2") miteinander verklebt.

 

 

 

 

 

Vorteile, die mit Optischem Bonding erreicht werden können:

  • Weniger Reflexion. Durch das Verkleben der Glasscheiben wird die Lichtbrechung reduziert und der Kontrast erhöht. Das bedeutet: Bessere Ablesbarkeit ohne höheren Stromverbrauch auch bei kritischen Lichtverhältnissen.
  • Längere Lebensdauer. Durch das Beseitigen des isolierenden Luftspaltes zwischen den Glasscheiben kann Wärme nach außen abgeführt werden. Das bedeutet: Niedrigere Temperaturen im Inneren durch verbessertes Wärmemanagement.
  • Höhere Robustheit. Ein gebondetes Display ist stabiler und widerstandsfähiger gegen mechanische Belastungen. Das bedeutet: Das Gerät wird auch insgesamt robuster.
  • Keine Kondensation. Da es keinen Luftspalt zwischen Glasscheibe/Touchscreen bzw. Display gibt, kann keine Feuchtigkeit eindringen. Das bedeutet: Tröpfchenbildung ist ausgeschlossen.
  • Staubfreie Ausführung. Durch Reinraum-Fertigung werden Einschlüsse von Partikeln verhindert. Das bedeutet: Keine dadurch bedingten optische Störungen.
  • Verbesserte Optik. Der Benutzer hat eine optimale Qualität der Anzeige bei verbessertem Erscheinungsbild des Gerätes.

Wöhr bietet einen Optical Bonding Service. Dieser ist unabhängig bzw. ergänzend für jedes Display verfügbar. Darüber hinaus gibt es umfangreiche Erfahrung in der Qualifizierung und Beschaffung von Displays.

 

Standardmäßig können sowohl Wet-Bonding- als auch Gel-Bonding Materialien eingesetzt werden:

  • Aushärtung auch in verdeckten Bereichen (z.B. unter Bedruckung) möglich
  • hohe Haftkraft
  • Vermeidung von Delaminierungs-Effekten
  • Möglichkeiten für Rework
  • Silikonfreiheit für sensible Bereiche möglich

Montage u. Assemblierung

Der Bereich Technische Gläser schließt deren Assemblierung mit ein. Darüber hinaus können diese mit der passenden Elektronik, einem Eingabesystem, speziellem Controller, optimal geeigneten Gehäusen sowie Haltevorrichtungen und vielem mehr zu einem Komplettsystem kombiniert werden – gerne auch als kundenspezifische Version. Das ist auch bereits bei kleinen Stückzahlen möglich.